In den Hänger hinein zu gehen war für Sidur früher schon nicht leicht. Zwar war es bei unserer allerersten Fahrt vom Verkäufer zu uns noch okay, aber schon beim Aussteigen merkte man, dass er Angst hatte rückwärts raus zu gehen. Er zitterte, trotz ruhiger Fahrt, am ganzen Körper und war klatschnass geschwitzt. Kein Wunder: wie sich herausstellte, hat er Angst vor Enge. So hat er schon mehrfach versucht aus engen Räumen wie Boxen etc. heraus zu springen.
In der Folge wollte er nicht mehr in den Hänger.
Wir erarbeiteten uns ein erstes Vertrauen mit dem Hänger meiner Freundin Rebekka (https://www.pferde-verstaendlich.de), der vorne auch die Möglichkeit zum Aussteigen hat und durch den man hindurch laufen kann. Das klappte schon sehr gut! Auch wenn vorne urplötzlich mal zu war. Rückwärts gehen über Stangen hatten und auf Erhöhungen oder runter, hatten wir zur Vorbereitung schon geübt.
Hier ein kurzes Video, wie er dann wirklich unbedingt rein wollte. Eigentlich wollte ICH in dem Moment nicht, aber wer will solches Engagement schon unterbinden?
Einladen ging dann in letzter Zeit schon ganz gut, aber die Fahrten selbst stressen ihn sehr. Deshalb habe ich nun beschlossen vor der nächsten großen Fahrt eine neue Strategie zu testen!
Ursprünglich hatte ich von einem horsmanship-Trainer im Kopf, dass das beste Training lange Fahrten seien. Diese boten und bieten sich aber nicht an und so greife ich auf einen anderen Hinweis zurück, der mir mal zugetragen wurde:“Wir verladen unsere Pferde immer und fahren sie zur Weide!“ Aha! Gute Idee, eine positive Erwartungshaltung zu generieren. Gesagt getan, heute früh haben wir ihn eingeladen, Klappen zu, schon merkte ich, wie bei ihm und mir der Stress los ging. Dann sind wir nur etwa 1,5 km weit gefahren und haben ausgeladen. Er zitterte und war schon geschwitzt. Jetzt durfte er erst mal 30 min. lang Gras fressen und ich habe immer mal TTouch gemacht oder ihn gekrault oder wir haben gemeinsam noch besser Stellen zum Fressen gefunden. Dann habe ich ihn gesattelt und bin gemütlich heim geritten. Zuhause angekommen habe ich ihn nochmal kurz eingeladen um zu sehen, wie es ihm damit geht und er ging ziemlich gut rein und blieb auch ruhig stehen bis ich ihn wieder raus „schob“ ;-). Wir werden sehen, wie es weitergeht. Ich berichte! :-)